Persönlich    Rockopa  

Ich kam als zweitältester von vier Brüdern, im Jahr 1959 auf die Welt. Meinen leiblichen Vater habe ich nie wirklich kennen gelernt. Meine Mutter hat Jahre später erneut geheiratet. Durch diesen Mann, den Vater meiner beiden jüngeren Brüder, meinen Stiefvater, erlebten wir viel Gewalt, Misshandlung und harte "Erziehungsformen". Auch Gewalt gegen unsere Mutter, wie Schläge, Würgen, an den Haaren herbei reissen war nicht selten. 

Im Alter von ungefähr neun Jahren kam ich für etwa drei Jahre ins Kinderheim. Hier erlebte ich meine, im Nachhinein, sorgloseste Zeit als Kind, obwohl damals in den Kinderheimen noch "Zucht und Ordnung" galt. Im Kinderheim dann die ersten Versuche mit Drogen, bzw. mit dem "schnüffeln" von lösemittelhaltigem   Leim und Nitroverdünner. Das brachte eine gewisse Entspannung und ein flüchten aus der Realität.       

Die Zeit des Heimaufenthaltes ging vorüber und  ich kam zurück nach Hause, wo ich  die letzten drei Jahre meiner Schulausbildung in einer öffentlichen Schule verbrachte. Dort gab es unter den Schülern nur ein Thema; die Bands…

Von Janis Joplin bis Deep Purple, Uriah Heep, den Beatles, den Stones und wie sie alle hiesen. Genau so wollten wir werden. Erste Schülerbands wurden gegründet, das gesammte Taschengeld floss in das Equipment, das natürlich nur aus billigem "Schrott" bestand; aber immerhin, es machte Lärm. Erste Auftritte in Turnhallen und Sälen wurden "absolviert". Wir waren so "gut", dass ein Veranstalter meinte; man sollte uns in die   Salzwüste von Nevada schicken, da würden wir keinen Schaden anrichten… Dann begann die Zeit der Berufsausbildung. Bei mir beschränkte sich diese Zeit auf zwei Jahre und dann brach ich die Ausbildung zum Feinmechaniker ab. Für mich war es die Zeit des Rock’n’Roll. Ich spielte als Bassist in diversen Formationen,  bis hin zu halbprofessionellen Bands. Drogen verhalfen mir zu mehr Sicherheit, war doch mein Selbstwertgefühl gleich null. Ich hatte eigentlich alles im Griff, aber mehr und mehr hatten mich die Drogen im Griff. Einige Zeit später, ich war gerade etwa zwanzig Jahre alt, mietete ich zusammen mit meinen Band-Kollegen und unseren Freundinnen ein Bauernhaus am Bodensee. Wir wollten nun endgültig als Rockmusiker durchstarten. Nach einem Jahr war dieser Traum ausgeträumt, meine Freundin weg und ich zum ersten Mal, drogenbedingt am Boden. Nach einer "Erholungsphase" ging es weiter mit Bands. In einer dieser Bands lernte ich meine damalige Frau kennen, mit der ich zusammen vier Kinder habe. Drogen stellten unsere Beziehung immer wieder auf eine harte Probe. Zumal sich meinerseits diverse Frauengeschichten einschlichen. Unser Leben geriet ausser Kontrolle und finanzielle Probleme drückten schwer. Einbrüche und andere Gaunereien lies ich nicht aus… Eine wohl erste "Begegnung" mit der Treue Gottes erlebte ich, als ich eine zu hohe Dosis konsumierte. Ich bemerkte, wie mein Kreislauf zusammenbrach, und ich ohnmächtig wurde. Mit letzter Kraft schrie ich zu Gott, um den ich mich eigentlich nie gekümmert habe;…"Lieber Gott, wenn es Dich gibt, rette mich. Ich will von jetzt an ein anständiger Mensch werden "… Wie durch ein Wunder erholte sich mein Zustand schlagartig und es ging mir wieder besser. Mein Versprechen ein anständiger Mensch zu werden, habe ich dann um weitere Jahre verschoben.                                                                                                                                                       Meine letzte Affäre war mit einer damals 23 jährigen Frau, heroinabhängig, mit dem HIV-Virus infisziert. Sie war ab und zu auf dem Drogenstrich tätig und zeitweise inhaftiert im Frauengefängnis Hindelbank. Mit Ihr erlebte ich eine total verrückte Zeit. Wir waren wie "Bonnie and Clyde", immer auf Achse immer in Aktion. Sie starb im Alter von etwa 23 Jahren an einer Überdosis Heroin. Kurz vor ihrem Tod lernte sie Christen kennen und sie übergab Ihr Leben Jesus Christus. Sie hat mir nach dieser Lebensübergabe von Jesus erzählt und mir gesagt, das wir uns in der Ewigkeit wieder sehen werden. Ihr Tod ging mir sehr nahe. Auch hatte ich Angst mich mit dem HIV-Virus angesteckt zu haben. Doch diese Angst erwies sich nachträglich, durch einen Aids-Test, als unbegründet. Aufatmen war zumindest da angesagt. Körperlich und seelisch ging es mir jedoch immer schlechter.           Nachts litt ich unter Angstzuständen und es stellten sich massive Herzprobleme ein. Notfallmässige Arzt und  Spitalbesuche waren keine Seltenheit und ich glaubte den Tod vor Augen zu haben.                                            In solchen Situationen klammert man sich an jeden Strohhalm der sich bietet und ich bekam die Adresse eines Predigers im Zürcher Oberland. Ich ging dorthin, klingelte und ein alter Mann öffnete mir die Türe und bat mich herein. Ich erzählte Ihm meine Geschichte und Er erzählte mir von Jesus Christus. Dann hat er seine Hand auf meine Schultern gelegt, für mich gebetet und beim Übergabegebet mich aufgefordert, nachzubeten. Beim Amen überkam mich ein tiefer Friede, eine Ruhe, wie ich es so noch nie erlebt habe. Nachts waren die Angstzustände weg, die Sucht, das Verlangen nach Drogen war gebrochen. Zuerst dachte ich an einen psychologischen Trick, aber nach etwa vierzehn Tagen meines "neuen" Leben ging ich nochmals zu diesem Prediger und übergab mein Leben bewusst in die Hände von Jesus Christus und lies mich in den Tod und in die Auferstehung Christi taufen. Jesus Christus hat mein Leben total verändert.

Den eigentlichen geistigen Durchbruch erlebte ich jedoch erst Jahre später. Den Durchbruch in meiner Beziehung zu Gott als Vater… Ich hatte mit Jesus kein Problem, ist ER doch mein Erlöser und hat mir neues Leben gegeben. Auch hatte ich nie Probleme mit der Führung, durch den heiligen Geist. Ich hörte so oft diese leise Stimme, die mich ermutigte, oder auch zur Busse drängte, mir sogar hörbar befahl, meine Einbrüche zu bekennen und die Sache mit den betroffenen Personen zu regeln.  

Aber ich hatte ein grosses Problem mit Gott dem Vater. Für mich war Gott der strenge und strafende Herr, vergleichbar mit Zuckerbrot und Peitsche…. Ich hatte das Gefühl, Gott nicht zu genügen, auch fühlte ich mich unwürdig gegenüber Gott. Jeden "Fehltritt" wollte ich durch religiöse Aktivität wettmachen, was mich echt unter Stress brachte. Ich wollte, nein, ich musste mir die Liebe dieses Gottes verdienen. Diesen barmherzigen Gott, diesen guten Vater, gab es für mich so nicht, davon war ich zumindest überzeugt. Geprägt durch mein kaputtes und erlebtes Vaterbild war es mir unmöglich in Gott diesen liebevollen und gnädigen Vater zu sehen. Es vergingen einige Jahre und durch ein tragisches Ereignis kam eine Wut in mir hoch, die ich in Alkohol ertränkte. Ich soff einen ganzen Tag lang und war gereizt. Ein doofes Wort meines Gegenüber provozierte mich und es kam zu einer Handgreiflichkeit. Die Polizei wurde gerufen und nahm mich mit in Verwahrung und zur Ausnüchterung mit.

Tags darauf wurde ich entlassen und ich schämte mich abgrundtief, ich empfand ekel vor mir selbst. Zuhause zurück, überkam mich eine totale Verlassenheit und zum ersten Mal, konnte ich weinen. Ich habe  "Wasserbäche" geheult. Dann hörte ich eine Stimme die mir sagte;… "Ich kenne diese Verlassenheit "…. es war die Stimme Jesus. Und wieder Tränenbäche… In der Nacht darauf erwachte ich und ich hatte das Gefühl, das sich die Ewigkeit um mich geöffnet hat. Prophetische Worte kamen an mein Ohr, wie etwa; … "du wirst die alte Trümmerstädte wieder neu aufbauen "… und … "was du unter Tränen säen wirst, wirst Du mit Freuden ernten"… Am folgenden Tag sass ich auf dem Sofa, spielte ein wenig Lobpreis und vor meinen Augen spielte sich ein Film ab. Ich sah einen kleinen blonden Jungen und wieder spürte ich diese totale Verlassenheit; ich wusste, dieser kleine Junge war ich. Tränen liefen mir das Gesicht runter. Danach sah ich mich Gott gegenüber, ich wehrte  mich gegen Gott und erklärte IHM, dass ich unwürdig sei… Da sprach Gott hörbar zu mir; … "erkläre Du nicht für unwürdig, was ich für würdig erklärt habe, du bist zu Hause, deine Reise ist zu Ende, sorge dich nicht mehr "…Ich erlebte die Vaterliebe Gottes, seine Annahme so tief und innig, so real. 

Dieses Erlebnis, diese Begegnung hat mein Leben in Bezug zu Gott dem Vater total verändert.                         Ich habe realisiert, kapiert und erlebt das wir aus Liebe, aus Erbarmen, durch die  bedingungslose Gnade, errettet wurden. Das wir in den Augen Gottes nicht nur würdig sind, sondern gerecht gemacht.                                      Wir sind die Gerechtigkeit Gottes!

2. Korinther 5; 21…Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm.

Wir sind Kinder Gottes, keine Sklaven, keine Knechte und Mägde. Wir sind Söhne und Töchter des himmlischen Vaters, zur Freiheit berufen, angenommen und geliebt…

Johannes 1; 12… Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben…